Verletzungsgefahr
Laut Aussagen des Vereinsvorstands seien die neuen Kunstrasen 4. Generation hinsichtlich Verletzungen im Vergleich zu vorherigen Generationen stark verbessert – konkrete Belege, wie z.B. Studien wurden dazu nicht vorgelegt und konnten unsererseits nicht gefunden werden.
Das Ergebnis unterschiedlicher Studien aus den Sportarten Fußball, American Football und Rugby, die die Verletzungsgefahr auf Kunst- und Naturrasen miteinander vergleichen, ergab eindeutig ein besseres Bild für Naturrasen. Die Verletzungsrate an Hüfte, Knie, Ober- und Unterschenkel, sowie Knöcheln ist auf Kunstrasen weitaus höher als auf Naturrasen.
Außerdem klagen (vor allem JungspielerInnen) über langwierige Sehnenreizungen und -entzündungen.
„Lediglich“ Gehirnerschütterungen gab es auf Kunstrasen laut Studien weniger.
S. auch hier: Studie zur Verletzungsgefahr – Kunst- und Naturrasen im Vergleich.
Schürfwunden
Der Rugbysport bedarf einer individuellen Betrachtung und kann in diesem Punkt nicht mit Fußball oder American Football verglichen werden
Wir möchten explizit auf Schürf- und Schnittwunden durch die Kunstrasenhalme hinweisen und nochmals verdeutlichen, dass Rugby eine völlig andere Spielart hat als Fußball oder American Football, bei der die SpielerInnen durch Protektoren geschützt sind.
Aus Berichten eigener JungspielerInnen können wir sagen, dass die Kinder Turniere auf Kunstrasen wegen der entstehenden (zusätzlichen) Verletzungen wie Schürf- und Schnittwunden durch Kunstrasen eher nicht mögen und ein Turnier auf Naturrasen vorziehen.
Befinden der Spieler nach einem Spiel auf Kunstrasen
Spieler*innen berichten, dass ihr Wohlbefinden nach dem Spiel auf Kunstrasen deutlich schlechter ist, als nach einem Spiel auf Naturrasen, da der Körper anders, bzw. mehr beansprucht wird.
In den warmen Monaten kommt noch hinzu, dass sich der Untergrund eines Kunstrasens stärker aufheizt – die entstandene Hitze wird darüber hinaus nicht vom Boden absorbiert und strahlt diese in die Umgebung. Die SpielerInnen sind somit noch höheren Temperaturen ausgesetzt.
Kinder
Bei der Sitzung des Sportsausschusses im Juni 2024 erwähnte der Sachverständige Braun, dass sich ein Kunstrasenplatz aufwärme, die Hitze sich aber ab 1,5 m Höhe verflüchtige – kein Problem also für Sportler*innen, so hieß es. Wir sehen das anders: Die meisten Mitglieder des HTV sind Kinder unterhalb dieser Marke. Auch die Sporttage der Heidelberger Grundschulen werden auf dem Hans-Hassemer-Platz ausgetragen und dies in den warmen Monaten. Kinder sind also extrem dieser Aufwärmung ausgesetzt.
Diese Hitze bekommen nicht nur Spieler, sondern auch SchiedsrichterInnen, die bei Turnieren oft den ganzen Tag auf dem Platz stehen, BetreuerInnen und Zuschauer*innen zu spüren.
Rugby
Auch in einem Rugbyspiel spielt sich vieles in diesem Bereich unter 1,5 m ab (s. Abbildung 2). Außerdem kann sich ein Kunstrasenplatz bei zu geringer Wässerung an in den Sommermonaten auf über 74°C aufheizen. Rugbyspiel findet sehr viel am Boden statt, ganze Körperpartien sind dieser Hitze ausgesetzt, nicht selten Gesicht und Kopf.