Der Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg lud am 24.10.2024 zur Gemeindaratssitzung am Donnerstag, den 14.11.2024 (s. Öffentliche Bekanntmachung der Einladung zur Sitzunge des Gemeindarates) ein.
Unter Punkt 7 soll das Thema „Kunstrasenplätze in Heidelberg“ besprochen werden, die Informationsvorlage 0179/2024/IV gibt einen Überblick vorhandener Kunstrasenplätze. Folgende Kunstrasenplätze gibt es bereits in Heidelberg:
Der Tabelle kann entnommen werden, wann diese Kunstrasenplätze gebaut wurden und wann diese vorraussichtlich erneuert werden müssen. Die Stadt Heidelberg konstatiert den Plätzen (Plätze älterer Generation) eine Lebensdauer von 17-18 Jahren. Selbst Hersteller und Landschaftsarchitekten gehen normalerweise von einer 10-12-jährigen Nutzungsdauer aus, die maximale Nutzungsdauer beträgt 12-15 Jahren – vorausgesetzt der Rasen wird gut gepflegt.
Wenn Hersteller von 12-15 Jahren ausgehen, ist dann damit zu rechnen, dass noch jahrelang auf sanierungsbedürftigen Grund Sport getrieben werden soll?
Fakt ist auch, dass in Heidelberg lediglich einen Kunstrasenplatz existiert, auf dem zwei Sportarten ausgeübt werden (Sportzentrum Nord). Rugbyspieler*innen stellen hier fest, dass die Halmhöhe für Rugby eigentlich zu kurz ist. Wie lässt sich beim Heidelberger Turnverein e.V. eine Planung für – wie vorgesehen – drei Sportarten vereinbaren?
Weitere Aussagen aus der Informationsvorlage:
Aufgrund der bei uns herrschenden Witterungsverhältnissen sind Naturrasenspielfelder in den Sommermonaten nur durch intensive Beregnungen und im Herbst und Winter oft überhaupt nicht bespielbar.
Schwer vorstellbar, wie bei dieser Aussage in den letzten Jahrzehnten überhaupt Spielbetrieb stattfinden konnte – mit einer Saison die hauptsächlich im Frühlung und Herbst gelagert ist…
Kunstrasenplätze sind für die Sportinfrastruktur in Heidelberg von großer Bedeutung, insbesondere wegen ihrer Allwettertauglichkeit und ganzjährigen Nutzbarkeit.
Ganzjährige Nutzbarkeit ist insbesondere im Sommer bei großer Hitze (siehe auch https://www.kunstrasen-beim-htv.de/gesundheitsaspekte/#Kinder und https://www.kunstrasen-beim-htv.de/oekologisches/#aufheizen), oder auch im Winter bei Temperaturen um und unter dem Gefrierpunkt stark zu relativieren. Hier würde eine kleinere, überdachte Ausweichmöglichkeit an schlechten Tagen deutlich mehr Nutzen für das Training bringen.
Die neuen EU-Regelungen zur Reduzierung von Mikroplastik und die lokalen Umfrageergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der zukünftigen Nutzung und Entwicklung dieser Sportflächen. Die Verwaltung empfiehlt daher, weiterhin auf Kunstrasenplätze zu setzen und bei Neubauten auf alternative, umweltfreundlichere Materialien zu achten, um den ökologischen Anforderungen gerecht zu werden.
Auch bei Kunstrasenplätzen aus „alternativen, umweltfreundlichen Materialien“ gibt es das Problem der Weichmacher und den Ewigkeitschemikalien PFAS – siehe hierzu https://www.kunstrasen-beim-htv.de/oekologisches/#Weichmacher_und_PFAS und der dort verlinkte Beitrag Sportschau – Das Problem mit der Chemie im Kunstrasen.